Was verbirgt sich hinter den Zahlen - Wie nachhaltig ist Steinwolle?

NACHHALTIGKEIT 9/6/2021 (UPDATE 2/11/2021)

Steinwolle ist ein brandsicherer und langlebiger Dämmstoff, der energieeffizientes Bauen ermöglicht. Wenn es um die Umweltverträglichkeit von Mineralwolle geht, wird fast immer der Wert 1:200 erwähnt. Was bedeutet das eigentlich?
Die Welt der Verantwortung ist auf Zahlen aufgebaut. Genauer gesagt, auf Jahren und Prozentsätzen, die die gemeinsamen Anstrengungen zur Bewältigung des Klimawandels messen. Diese Zahlen können ziemlich ernüchternd sein.

In der EU sind Gebäude für etwa 40 % des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Gebäude sind auch für mehr als ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich. In Finnland zum Beispiel hat die CFCI (Confederation of Finnish Construction Industries) berechnet, dass die gebaute Umwelt jährlich 17,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid erzeugt. Das ist viel mehr im Vergleich zum Verkehr.

Es gibt jedoch bessere oder etwas optimistischere Zahlen. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, dass Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent sein soll. Geplant ist, die Emissionen bis 2030 mindestens zu halbieren.

Owens Corning PAROC® hat sich diesem Ziel verpflichtet.

Es gibt noch eine weitere Zahl, die für diese Ziele relevant ist. Das Verhältnis 1:200. Sie bringt auf den Punkt, worauf es ankommt: Für jede Tonne CO2, die bei der Herstellung von Mineralwolle entsteht, werden über einen Zeitraum von 50 Jahren etwa 200 Tonnen CO2 eingespart. So stark verbessert die Dämmung die Energieeffizienz von Gebäuden.

Die Zahlen 1 und 200 sind beide wichtig im Hinblick auf den Klimawandel.

Steinwolle ist ein Klimaschutzschild

Beginnen wir mit dem größeren Teil der Kennzahl, der Zahl 200. Nach Meinung vieler Experten ist sie entscheidend, um das Ziel eines klimaneutralen Europa zu erreichen.

Mineralwolle, wie z. B. PAROC® Steinwolle, ist das am meisten verwendete Dämmmaterial in Europa. Die Materialien von Owens Corning PAROC® sind vertrauenswürdig, weil sie brandsicher, langlebig, wiederverwendbar, schallabsorbierend sowie feuchtigkeitsbeständig sind.

Sie bilden einen Klimaschutzschild, der die Gebäudewände und -dächer umhüllt und so den Energiebedarf für Heizung, Kühlung und Nutzung radikal reduziert.

Das Wort "radikal" mag im ersten Moment wie eine Übertreibung klingen, aber die Zahlen sprechen für sich. Eurima (The European Insulation Manufacturers Association) verweist auf eine Studie von Material Economics, wonach 85 % der Treibhausgasemissionen, die der europäische Gebäudebestand verursacht, auf die für Heizung, Kühlung und Nutzung benötigte Energie zurückzuführen sind. Mit einer besseren Dämmung würden die Gebäude deutlich weniger Energie verbrauchen und deutlich weniger Emissionen erzeugen.

Die gute Nachricht ist, dass wir in diesem Bereich mit neuen Gebäuden und solchen, die in den letzten Jahren gebaut wurden, auf einem guten Weg sind. In einer Reihe von Ländern wie Finnland und Schweden müssen neue Gebäude strenge Kriterien hinsichtlich der Energieeffizienz erfüllen.

Allerdings, nicht alle Gebäude in Europa sind Neubauten. Die Europäische Kommission hat berechnet, dass 85 % der Gebäude in der EU vor über 20 Jahren gebaut wurden, als die Anforderungen an die Energieeffizienz noch nicht so streng waren wie heute. Das bedeutet, dass es Millionen und Abermillionen von Häusern gibt, bei denen Energie durch Dächer und Wände entweicht.

Glücklicherweise liegt die Lösung direkt vor unserer Nase: die Renovierung alter Gebäude und die Nachrüstung der Dämmung, um den heutigen Anforderungen mit dauerhaftem, hochwertigem Dämmmaterial gerecht zu werden.

Die Europäische Kommission hat im Oktober 2020 ihr Gebäude-Renovierungs-Programm vorgestellt. Die umfangreiche Strategie zielt darauf ab, die Renovierungsinvestitionen zu verdoppeln und unter anderem sicherzustellen, dass diese zu einer besseren Energieeffizienz führen.

Es werden sowohl Investitionen als auch Anreize benötigt. Eurima stellt in seinem Positionspapier fest, dass es ein Jahrhundert dauern würde, bis die gebaute Umwelt kohlenstoffneutral ist, wenn die Renovierungsrate von Altbauten in Europa bei der derzeitigen Rate von einem Prozent pro Jahr bleiben würde.

Owens Corning PAROC® will seinen eigenen Fußabdruck minimieren

Was ist mit der anderen Zahl in dem Verhältnis - der Nummer eins - die die Menge an Kohlendioxid angibt, die derzeit bei der Produktion von Mineralwolle entsteht? Lohnt es sich wirklich, darüber nachzudenken, da die Vorteile die Nachteile um ein Vielfaches überwiegen? Jede PAROC® Dämmplatte ist ein Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel.

"Natürlich ist sie das", sagt Beatrice Hallén, Sustainability Leader bei Owens Corning Insulation Europe und PAROC®.

"Sobald wir eine Halbierung erreichen, steht das Verhältnis zwischen der Herstellung von Mineralwolle und der Einsparung von Emissionen bereits bei 1:400. Wir arbeiten beharrlich daran, unseren Herstellungsprozess so kohlenstoffarm wie möglich zu gestalten. Wir glauben, dass jedes Handeln einen Unterschied im Kampf gegen den Klimawandel macht."

Ein gutes Beispiel für einen solchen Handeln ist PAROC® Natura, ein kohlenstoffneutrales Steinwolle-Dämmprodukt, dass ab Anfang 2021 erhältlich sein wird.

Es wird mit kohlenstoffarmer Schmelztechnologie, Ökostrom, wiederverwendetem Abfallmaterial und neuen Technologien hergestellt. Durch die Kompensation des verbleibenden CO2 hat Owens Corning PAROC® dann ein völlig kohlenstoffneutrales Dämmprodukt geschaffen.

Es geht nichts über Steinwolle

Steinwolle wird in einem energieintensiven Prozess hergestellt, der je nach Brennstoff und Technologie während der Herstellung CO2 freisetzt. Im Hinblick auf den Kohlenstoff-Fußabdruck eines kompletten Gebäudes ist die Auswirkung verschiedener Dämmstoffe sehr begrenzt, aber trotzdem will Owens Corning PAROC® diese Zahlen weiter reduzieren.

Was brauchen wir also, um die Emissionen, die bei der Herstellung von Mineralwolle entstehen, zu halbieren und schließlich ganz zu eliminieren?

In erster Linie erfordert es Investitionen in neue Technologien und Kreislaufwirtschaft, meint Mats Björs, CEO von Swedisol (Handelsverband der führenden Mineralwolle-Dämmstoffhersteller in Schweden).

"Verglichen mit konkurrierenden Materialien hat Mineralwolle einen Vorteil, weil sie recycelt und auf so viele verschiedene Arten verwendet werden kann. Andere Dämmstoffe wie Holzfaserdämmung und Kunststoffdämmung können nur durch Verbrennen und Rückgewinnung der Energie recycelt werden. Die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft ist ideal für Mineralwolle-Dämmstoffe."

Björs' Gedanken stehen im Einklang mit dem berühmten Zitat des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dass man bei Entscheidungen manchmal in der Lage sein muss, an mehr als nur zwei Dinge gleichzeitig zu denken - oder an ein paar Zahlen.

"Mineralwolle ist ein hervorragender Dämmstoff, der Gebäude nicht nur extrem energieeffizient, sondern auch brandsicher macht. Darin ist Mineralwolle einzigartig. Außerdem ist Mineralwolle bei der Minimierung der Herstellungsemissionen praktisch unschlagbar."


Für diesen Artikel wurde auch Pekka Vuorinen, Direktor, Umwelt & Energie, vom Verband der finnischen Bauindustrie, interviewt.

 

*Eurima (2013), Mineral Wool – Putting Natural Resources to Work for the Benefit of our Planet
**Material Economics (2018), The Circular Economy: A powerful force for climate mitigation